- Telomerase
- Te|lo|me|ra|se 〈f. 19; Biochem.〉 Enzym, das bei der Zellteilung bewirkt, dass an das Ende von Chromosomen wieder Teile der DNA, die Telomere, angefügt werden [<grch. telos „Ende“ + meros „Teil“]
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Te|lo|me|ra|se [↑ Telomer u. ↑ -ase], die; -, -n; Syn.: Telomer-Transferase: ein Revertase enthaltendes Ribonukleoprotein, das bei der Replikation die Chromosomenendstücke (Telomere) restaurieren muss.* * *
Telomerase[zu griechisch méros »Teil«], Nukleoprotein im Zellkern, das für den Erhalt der linearen Chromosomen von Eukaryonten verantwortlich ist. Telomerase ist eine spezialisierte Revertase, die in den Geschlechtszellen von einer RNA-Matrize in mehreren Zyklen die sich wiederholenden Oligonukleotide der Telomeren umschreibt und mit den 3'-Enden der chromosomalen DNA-Stränge verknüpft. Damit verhindert die Telomerase eine bei der Replikation von linearer DNA eintretende Verkürzung der Chromosomen. Eine niedrige Telomeraseaktivität ist mit zellulären Alterungsprozessen verbunden. Daraus resultierten Spekulationen und neuere experimentelle Bemühungen, Alterungsprozesse über eine Beeinflussung der Telomerase aufhalten oder umkehren zu können. Andererseits gilt die geringe Telomeraseaktivität in differenzierten somatischen Zellen als Schutzmechanismus gegen eine unkontrollierte Zellteilung, und Hemmstoffe der Telomerase werden als potenzielle Krebsmedikamente entwickelt.
Universal-Lexikon. 2012.